Auf der Suche nach dem richtigen Psychotherapieplatz: Ein Leitfaden

Wer auf der Suche nach einem Psychotherapieplatz ist, wird schnell feststellen, dass das Angebot begrenzt ist und dass es verschiedene Therapieansätze gibt, zwischen denen man wählen muss. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die verfügbaren Therapieformen und wie Sie den passenden Therapeuten finden können.

Welche Therapieformen werden von der Krankenkasse bezahlt?

In Deutschland werden die Kosten für folgende Psychotherapieverfahren von der Krankenkasse übernommen:

1. Verhaltenstherapie: Eine praxisorientierte Methode, die sich auf das Erlernen neuer Verhaltensweisen konzentriert.

2. Tiefenpsychologisch fundierte Therapie: Diese Therapieform beleuchtet unbewusste Konflikte und deren Auswirkungen auf das aktuelle Leben.

3. Psychoanalyse: Eine intensive Form der Therapie, die tief in die unbewussten Prozesse eines Menschen eintaucht.

4. Systemische Therapie: Seit einiger Zeit ebenfalls von den Kassen anerkannt. Diese Therapieform betrachtet den Patienten im Kontext seiner Beziehungen und sozialen Systeme.

So finden Sie den passenden Therapeuten

Mithilfe der Arztsuchefunktion der Kassenärztlichen Vereinigung können Sie gezielt nach Psychotherapeuten in Ihrer Region suchen. Für Baden-Württemberg finden Sie die Arztsuche unter [www.arztsuche-bw.de](https://www.arztsuche-bw.de/). Dort können Sie unter „mehr Infos anzeigen“ herausfinden, welche Therapieansätze ein Therapeut anbietet. Diese Informationen finden Sie unter der Überschrift „Genehmigungen“.

Die Wahl der richtigen Therapierichtung

Die Entscheidung für eine bestimmte Therapieform im Vorfeld ist nur dann sinnvoll, wenn man von einem hohen Übungsanteil ausgeht. Bei Angsterkrankungen zum Beispiel ist die Exposition ein bewährtes Mittel, das häufig von Verhaltenstherapeuten durchgeführt wird. Doch auch Tiefenpsychologen können diese Methode anwenden, obwohl dies nicht immer garantiert ist.

Unterschiede zwischen den Therapieformen

Es ist unwahrscheinlich, dass ein Laie anhand von Videoaufnahmen erkennen kann, welcher Therapierichtung ein Therapeut angehört. Die Unterschiede zwischen den Schulen sind oft subtil und zeigen sich hauptsächlich in den theoretischen Überlegungen und den Fragestellungen der Therapeuten. In meiner eigenen Erfahrung in einer schulenübergreifenden Interventionsgruppe ähneln sich unsere Überlegungen oft sehr. Die Hauptunterschiede liegen im Vokabular und den Schwerpunkten, die wir setzen. Verhaltenstherapeuten sind dafür bekannt, effektive Elemente aus anderen Therapieformen zu übernehmen.

Den richtigen Therapeuten finden: Intuition ist der Schlüssel

Ich empfehle, verschiedene Therapeuten kennenzulernen und nach deren Therapiekonzepten zu fragen. Lassen Sie sich von Ihrer Intuition leiten. In einer Psychotherapie ist es wichtig, sich öffnen zu können, und dafür ist Sympathie zum Therapeuten entscheidend. Diese Sympathie sollte durch zielgerichtetes Arbeiten ergänzt werden, da auch Therapieerfolge einen positiven Einfluss auf die therapeutische Beziehung haben.

Viel Erfolg auf Ihrem Weg zur passenden Psychotherapie!